EXISTENZIELLES
Seit 1989 arbeitete ich in "meinem" Atelier im Botanikum München: Heinrich und Bettina Bunzel starteten vor ca. 40 Jahren ein Projekt und verwandelten die Gewächshäuser in Ateliers. Die beiden entschieden sich 2023 die Fläche zu verkaufen – eine große neue Wohnsiedlung wird im Norden von München entstehen – ca. 30 Künstler verloren ihren Arbeitsort ersatzlos.
Es passierte auch hier leider das Unvermeidbare, welches vielerorts passiert: Bezahlbare Ateliers bzw. Flächen, welche nicht-kommerziell bestimmten Interessen dienen könnten, werden immer rarer (zu hohe Wohnungsmieten als zusätzliche Erschwernis), weil Investoren mit viel Kapital, Geschäftssinn und Aussicht auf noch mehr Anhäufung von Kapital dieses verhindern.
2023 hatte ich das doppelte große Glück in Österreich ein günstiges Atelier und ein kostenloses Lager zu finden.
Ausstellungen in Galerien und andere Möglichkeiten Bilder einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen gab es nur wenige – seit 1990 ist meine Existenzabsicherung eine Teilzeitbeschäftigung in der Pflege. Bilderverkäufe ermöglich(t)en die Anschaffung von Ölfarben etc.
Da ich mich kaum um die Vermarktung der Bilder kümmer(t)e, und das Malen von Bildern "sein muss", bin ich in der Situation, dass nun über 100 großformatige Werke in einem „Stadl“ stehen.
Das finde ich und auch andere, die meine Bilder mögen, schade.
Die Bilder haben einen Wert. Die Bilder haben einen Preis. Je höher der Preis desto wertvoller das Bild ist falsch. Der Wert ist nicht durch Geld bestimmbar. Das Glücksempfinden beim Betrachten sollte auch Menschen mit kleinem Budget in ihrem Zuhause möglich sein. Daher folgender Vorschlag:
Der Preis ist nicht festgelegt.
Tauschen als Möglichkeit.
Verleihen als Möglichkeit.
Interessierte können sich gerne bei mir melden!
Wichtig ist, dass Kunst zu schaffen auch mit minimalem Einkommen realisierbar ist.
Ich leiste mir zu malen:
"Selbstbildnisse" einer (Über)(Lebens)künstlerin
INGE SALCHER, OKTOBER 2024